Besuchsstatistik 2019 der Basler Museen: Positive Bilanz dank attraktiven Sonderausstellungen

Das Basler Kulturleben hat durch die Corona-Pandemie eine tiefe Zäsur erfahren. Schrittweise erwacht es nun zu neuem Leben. In den vergangenen Wochen haben die Museen die Vorgaben des Bundes kreativ mitgetragen und ihr Publikum auf fantasievolle Weise und mit innovativen Inhalten überrascht. Erfreulich ist auch die Bilanz, die hinsichtlich der Besuchsstatistik 2019 der Basler Museen gezogen werden kann: Die 23 staatlichen und privaten Museen in Basel-Stadt begrüssten 2019 insgesamt 1,44 Millionen Besucherinnen und Besucher. Dies sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. 42 Prozent der Museumsbesuche entfallen auf die fünf staatlichen Museen.

Picasso überstrahlt alles: Die Präsentation seines Frühwerks, namentlich seiner blauen und rosa Periode, war ein wahrer Publikumsmagnet: Die Ausstellung in der Fondation Beyeler zog 335‘244 Besuchende an. Dies sind 77 Prozent der Gesamtbesucherzahl der Fondation im vergangenen Jahr.

Das Kunstmuseum Basel machte die Vielfalt der Kunst und ihre gesellschaftliche Bedeutung mit zehn Sonder- und Wechselausstellungen erlebbar. Dabei erreichte beispielsweise die dem Kubismus gewidmete Ausstellung mit Picasso als Hauptexponent 71‘822 Besuchende. Die Schau William Kentridge. A Poem That Is Not Our Own, in der sich der südafrikanische Künstler mit der von der Apartheid geprägten Geschichte seiner Heimat auseinandersetzt, ist bei 50‘329 Personen auf Interesse gestossen.

Unterwegs im Ohr. Ein Erlebnisrundgang durchs Ohr (18.11.2018 bis 30.06.2019) ist die erfolgreichste Sonderausstellung des letzten Jahres, die nicht zur Sparte Kunst zählt. 2019 hat die Schau im Naturhistorischen Museum Basel 52'816, über ihre ganze Laufzeit 63‘817 Personen erreicht.

Intensive Vermittlungsarbeit

Dem Publikum standen 2019 total 6‘538 Vermittlungsangebote zur Auswahl: 2‘306 öffentliche und 2‘625 private Führungen, 712 Workshops und 895 weitere Veranstaltungen. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies weist darauf hin, dass die Museen auf die gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren und ihre Angebote stetig erweitern. Parallel dazu wurde die digitale Vermittlung gestärkt.

Hinzu kamen 6‘177 Schulklassen (+8%), die die Museen 2019 als ausserschulische Lernorte nutzten. Das Naturhistorische Museum Basel besetzt mit total 1‘909 Klassenbesuchen wiederum den Spitzenplatz. Bei den Schulklassen, die zusätzlich ein Vermittlungsangebot des Museums in Anspruch genommen haben, schwingen das Kunstmuseum Basel mit 441 und die Fondation Beyeler mit 344 Klassenbesuchen oben aus.

Staatliche Museen ziehen fast die Hälfte der Besuchenden an

Die fünf kantonalen Museen empfingen 608‘517 oder 42 Prozent der Gesamtbesuchszahl, die die Museen im Kanton Basel-Stadt 2019 erzielten. 61 Prozent der Schulklassen verlegten den Unterricht in ein staatliches Museum. Bei den übrigen Veranstaltungen halten sie mit 2‘079 Angeboten einen Anteil von 32 Prozent. Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann kommentiert: «Die staatlichen Museen haben einen weitgefassten, komplexen Auftrag, der von der Pflege und Erforschung der Sammlung über ein vielfältiges und anspruchsvolles Vermittlungsangebot bis zum Einbezug möglichst diverser Bevölkerungsgruppen reicht. Dieser Erfolg freut mich deshalb sehr!»

Museumsnacht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt

Die 19. Basler Museumsnacht durfte 2019 einen historischen Rekord verbuchen. Mit rund 38‘000 Personen zog das erlebnisorientierte und spartenübergreifende Programm mehr Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer als je zuvor an. Der langjährige Durchschnittswert liegt bei 30‘000 Personen. Knapp 45 Prozent des Publikums war jünger als 26 Jahre.

Sonja Kuhn, Co-Leitung Abteilung Kultur, zieht folgende Bilanz: «Die kulturellen und politischen Veränderungen der letzten Jahre haben sich auch auf die Aufgaben der Museen ausgewirkt und verlangen nach neuen, niederschwelligen Vermittlungsangeboten, die alle erreichen. Die Museen haben mit einem reichhaltigen, auch spartenübergreifenden Veranstaltungsangebot auf dieses Bedürfnis reagiert. Die grosse Nachfrage zeigt, dass die Museen beliebte Lehr- und Lernort, aber auch Orte der Inspiration sind.»

 

Besuchsstarke Museen

Besuchende

Schulklassen

Fondation Beyeler

437‘484

540

Kunstmuseum Basel (Total alle Häuser)

265‘981

1‘007

Naturhistorisches Museum Basel

148‘558

1‘909

Museum Tinguely

105‘423

583

Spielzeug Welten Museum Basel

72‘895

157

                                                              

Museen mit hohem Zuwachs

absolut 

prozentual

Fondation Beyeler

+156‘907 

+55.9

Kunstmuseum Basel (Total alle Häuser)

+27‘692

+11.6

Naturhistorisches Museum Basel

+20‘627

+16.1

Historisches Museum Basel (Total alle Häuser)

+8‘608

+11.7

Kunsthalle Basel und S AM

+3‘296

+10.1

 

Vermittlungsangebote/n (ohne Schulklassen)

 

Führungen

Workshops

Veranstaltungen*)

Total

Fondation Beyeler

2‘028

10

93

2‘131

Kunstmuseum Basel

731

128

198

1‘057

Museum Tinguely

313

71

77

461

HeK (Haus der elektr. Künste)

201

77

48

326

Historisches Museum Basel

149

29 

122

300

*) wie Vernissagen, Konzerte, Vorträge, Auf- und Vorführungen

Museen ausserhalb des Kantons Basel-Stadt

321‘082 Besuchende (-0.7%) verzeichnen die sechs Museen ausserhalb von Basel-Stadt, die an der Erhebung teilnehmen. Die Schulklassenbesuche sinken um 10.5% auf 1‘940. Mit 7‘729 weiteren Veranstaltungsangeboten (+9%) wird Herausragendes in Sachen Vermittlung geleistet. Grosser Beliebtheit erfreuen sich die beiden Institutionen mit den weiträumigen Aussenanlagen in Augst und Weil.

 

Besuchende

Schulklassen

Vermittlung

Vitra Design Museum Weil am Rhein

137‘589

273

3‘519

Augusta Raurica, Augst

109‘329

839

1‘687

Museum für Musikautomaten, Seewen

28‘731

44

1‘789*)

Museum.BL, Liestal

19‘505

195

148

Dreiländermuseum, Lörrach 

16‘862

554 

468

Kunsthaus Baselland, Muttenz

9‘066

35

118

*) Besuch des Museums ausschliesslich geführt möglich. 

Hinweis zur statistischen Erfassung: Es werden die Eintritte von Personen in die Museen erfasst; in den Zahlen sind keine Eintritte resp. Personen enthalten, die ausschliesslich Museumsshop, Museumscafé oder ähnliches besuchen. Ebenfalls nicht enthalten sind Eintritte in Veranstaltungen und Anlässe, die ein Museum verantwortet, die aber nicht im eigenen Haus oder auf dessen Gelände stattfinden.

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